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✓✓✓ Alles rund um Aktien, Fonds und Investieren in Wertpapiere

Einzelaktien, ETFs oder Investmentfonds? So legen Sie an!

Aktien, ETFs oder Investmentfonds?

Aktien, ETFs oder Investmentfonds?

Durch das aktuelle Niedrigzinsumfeld werden Anleger immer mehr dazu gedrängt, ihr Kapital in höherverzinsliche Anlagen zu investieren. Da es auf Spareinlagen, Tagesgelder oder Termingelder nur noch sehr niedrige Zinsen gibt, rücken daher immer mehr Investments in Aktien in den Fokus. Aber wie investiere ich am schlausten in Aktien? Ist es besser in einzelne Werte zu investieren oder sogar in einen Fonds oder ETF? Im Folgenden werden sowohl Vor- als auch Nachteile dieser Investmentmöglichkeiten erklärt.

Einzelaktien: Die klassischen Wertpapiere

Durch das Anlegen von Kapital in Einzelaktien erhält der Käufer, wie auch bei Fonds oder ETFs, das Recht auf Dividendenzahlung, welche seinem Depot an einem bestimmten Stichtag gutgeschrieben wird. Im Gegensatz zu einem Sammelinvestment darf der Investor aber auch der Hauptversammlung beiwohnen und erhält ein Stimmrecht gemäß seinen gehaltenen Anteilen. Ein weiterer Vorteil der Einzelwerte ist außerdem, dass durch geschicktes zyklisches Handeln der Aktien eine höhere Rendite erwirtschaftet werden kann als dies ein Fonds oder ein ETF tut.

Dies ist jedoch in gewisser Weise auch ein Nachteil. Denn durch eine in der Regel niedrigere Diversifikation beim Kauf von einzelnen Aktien ist das zu tragende Risiko des Anlegers höher als bei den beiden anderen Varianten. Diese können nämlich schlecht laufende Einzelwerte durch andere Aktien mit besserer Performance leichter ausgleichen, da ihr Portfolio in der Regel breiter gestreut ist. Bei vielen Online-Brokern ist die Depotführung kostenlos und es gibt nur wenige, die das Cash auf dem Depot negativ verzinsen. Erhält man sein Depot jedoch bei einer Bank, so fallen Fixkosten in Höhe der Depotführungsgebühren und in der Regel höhere Pauschal- und Provisionszahlungen beim Aktienkauf an.

ETFs: Indexfonds als sicherer Hafen

Ein ETF hat im Gegensatz zum Einzelinvestment ein fixiertes Portfolio und bildet die Performance dieses „Aktienkorbs“ abzüglich einer kleinen Indifferenz, dem Tracking-Error, 1:1 nach. Die meisten ETFs haben als Basiswert einen Index, wie zum Beispiel den DAX und sind auch genauso gewichtet wie der Index. Das heißt, wenn die Siemens AG eine 15 prozentige Gewichtung des DAX ausmacht, ist dies genauso bei einem DAX-ETF. Es gibt jedoch auch ETFs, die komplett eigens erstellte Portfolien abbilden. Zum Beispiel kann ein ETF auch nur eine bestimmte Branche oder einen exotischen Index abbilden, wohingegen spezielle ETFs sogar Long- und Shortpositionen zweier Währungen einnehmen können.

Ein Vorteil der ETFs ist, dass ihr Portfolio von Grund auf relativ breit gestreut ist und sie sehr niedrige Ausgabeaufschläge und Managementgebühren erheben, da die Replizierung eines ETFs meist von Bankservern gesteuert wird. Ein Nachteil ist jedoch, dass eine bessere Performance, als die des zu Grunde liegenden Basiswert, nicht erreicht werden kann und man somit immer mit dem Strom schwimmt. Außerdem hat der Investor bei einem ETF kein Recht darauf, die Hauptversammlungen der ETF-Werte zu besuchen und zu stimmen.

Aktienfonds / Investmentfonds: teuer aber chancenreich

Ein klassischer Aktienfonds hingegen ist eine Mischung aus Einzelinvestment und ETF. Dies kommt dadurch zustande, dass diese von Fondsmanagern verwaltet werden. Dadurch kann einerseits auf besonders attraktive Werte besonders viel Gewicht gelegt werden und andererseits auf Aktien mit schlechtem Ausblick verzichtet werden. Dadurch kann der Fonds im Gegensatz zum ETF eine Überrendite im Vergleich zum Markt erwirtschaften, wovon die Investoren profitieren.

Außerdem hat ein typischer Aktienfonds nicht nur durch eine Branchenstreuung ein geringeres Risiko, sondern kann auch nach Währung, Region und Unternehmensgröße diversifizieren, sodass das Verlustrisiko minimiert wird. Ein Nachteil von Fonds ist aber die hohen Ausgabeaufschläge, welche in der Regel von der Vertriebsbank erhoben werden, und die hohen Managementgebühren, welche in der Regel drei- bis viermal so hoch sind, als bei vergleichbaren ETFs.

Manche Fonds beinhalten sogar eine Performance-Provision, welche ihnen erlaubt, sich ab einer bestimmten Wertsteigerung des Fonds einen Teil des Ertrags einzubehalten. Dies ist beispielsweise bei einigen Fonds der Fondsgesellschaft FLOSSBACH VON STORCH der Fall. Des weiteren hat der Anleger, wie beim Halten eines ETFs, weder das Recht die Hauptversammlung zu besuchen noch seine Stimme bei Abstimmungen auf dieser abzugeben.

Resümee: Flexibilität, Sicherheit oder Rendite?

Letztendlich ist es eine Frage der persönlichen Vorliebe, wie man sein freies Kapital anlegt, um zumindest eine Werterhaltung, also einen Inflationsausgleich, zu bewirken. Für Anleger, welche gerne das Steuer selbst in der Hand haben und sich aktiv mit den Geschehnissen an den Finanzmärkten befassen, ist das Investment in einzelne Titel und der Handel damit wohl die bessere Option. Wer sich jedoch gerne zurücklehnt und sich mit den Aktienmärkten nicht befassen kann oder will, kann sich zwischen ETFs oder Fonds entscheiden.

Da bei beiden Varianten eine Dividendenausschüttung aber auch eine Thesaurierung der Dividende möglich ist, ist es Ansichtssache. Denn manche gemanagten Fonds schaffen es die Benchmark, also den Vergleichsmarkt, zu schlagen und eine Überrendite zu erwirtschaften. Dies ist jedoch nicht die Regel und darüber hinaus sehr schwierig, weshalb sich ETFs in den vergangenen Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuen, da es empirisch nachgewiesen ist, dass das Investitionsrisiko bei einem weiten Anlagehorizont stetig abnimmt.


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